Grabsteinverlegung von Axel Hübner

Am Sonntag, dem 14. Februar - dem 75. Geburtstag von Axel Hübner - versammelten sich auf unserem Pfadfindergrundstück in Nieder-Ramstadt Familienangehörige, Freunde und Weggefährten Axels. Es galt den Grabstein seines nach 20 Jahren aufgelösten Frankfurter Grabes in die Natur zu verbringen.

 

Im Rahmen eines würdevollen Aktes wurde der Stein neben dem bereits vorhanden Gedenkstein und der Grabplatte von Heinz-Hasso niedergelegt. Gemeinsam stimmten alle Anwesenden das Horstlied des Darmstädter Pfadfinderhorstes "Hohe Tanne" im Bund Deutscher Pfadfinder (BDP) "Hohe Tannen weisen die Sterne" an bevor Werner Langsdorf, Hellmut Wissmann und Herbert Swoboda in kurzen Ansprachen Axels Leben und Wirken - insbesondere für die Pfadfinderei in Darmstadt, Hessen und Deutschlandweit - in Erinnerung riefen.

 

Die Runde der nahezu 30 Angereisten sangen gemeinsam noch mehrere Lieder an bevor man sich im "Jugendhof Bessunger Forst" - dem ehemaligen Domizil des Bundes Deutscher Jungenschaften (BDJ) das Dank Axel seinerzeit vor dem Niedergang gerettet wurde - noch einmal zu Kaffee und Kuchen traf.

Wer mehr über Axel erfahren möchte kann dies in unsere Festschrift "75 Jahre im Zeichen der Lilie" nachlesen. Die seinerzeit von Herbert Swoboda bei Axels Beerdigung gehaltene Grabrede ist als Nachruf für Axel Hübner archiviert.

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Nachruf für Axel Hübner von Herbert Swoboda
Axel Hübner 1941-1995_2016.pdf
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Kommentare: 1
  • #1

    Peter Eisenberg (Dienstag, 06 November 2018 17:54)

    Axel Hübner war während der Zeit der Wehrpflicht Stubenkamerad. Wir blieben bis zum Schluss (542 Tage) zusammen, zuerst in Koblenz, dann in Hammelburg und schließlich in Feldafing. Mit niemandem hatte ich beim Bund so intensiven Kontakt wie mit Axel. Mit der kleine 98er Hercules (dei Huddelsche) fuhren wir an freien Tagen den Rhein hoch und runder, in die Eifel (mehrfach Maria Laach), auf den Hunsrück, den Westerwald, nach Bad Ems, Limburg und so fort. Dasselbe von Hammelburg aus: Highlights waren das Grab von Walter, Vierzenheiligen und immer wieder Übernachtung bei den amerikanischen Freunden, die uns bereitwillig Kost und Logis verschafften. Feldafing war der Höhepunkt (Fähnrichlehrgang), regelmäßige Ausflüge nach München (Oper im Prinzregententheater, Besuch von de Gaulle, Übernachtung mehrfach bei den Pionieren). Ludendorfs Witwe nebenan, große Ängste bei der Cubakrise und nach dm Mauerbau in Berlin, Ausflug nach Andechs über Seewiesen, wo wir nach Konrad Lorenz Ausschau hielten, nach Weltenburg, Regennsburg und Kehlheim (wo Axel einen Teil seiner Kindheit verbracht hatte), zur Walhalla, zur Wieskirche, auf Herzogstand und Heimgarten, auf die Zugspitze und was man sich nur vorstellen kann. Wir sind einfach zusammen gefahren. Es war alles vollkommen fraglos, wir wollten es.
    Zum Schluss regte sich ein kritischer Blick auf die junge Armee und ihre Wehrmachtsoffiziere mit all den Weltkriegsorden, ausgelöst besonders durch die taktischen Atomwaffen (du wirfst sie noch bei 40% eigenen Verlusten). Zum Beispiel mussten wir alle das Sportabzeichen machen, am Ende 5.000 Meter. Wir traten in langen weißen Unterhosen an und als 100 m vor dem Ziel die notwendige Zeit erreicht war, stellten sich alle entlang der Aschenbahn auf, einer rief 'Feur frei' und wir erleichterten uns mit Gleichstrahl. Die Lehrer Offiziere waren ratlos, es gab dann noch eine ganze Reihe vergleichbarer Proteste gegen Graf Baudessin, z. B. sangen wir nicht die letzte Strophe des Panzerliedes (trifft uns die Todeskugel, ruft uns das Schicksal ab, dann wird unser Panzer ein ehernes Grab).
    Als es endlich so weit war, haben wir in aller Stille die Kaserne verlassen und uns voneinander herzlich verabschiedet. Zwei oder drei Jahre später gab es noch ein Kajaktour von Kassel nach Bremen mit dem Physiker Mac Geweniger und mit Wiily, den sie aus Darmstadt mitgebracht haben. Danach haben wir uns aus den Augen verloren. Vergeblich habe ich in Darmstadt nach Axel gesucht (seine Briefe gingen an Wilhelminenstr. 42). Erst jetzt, vor ganz weniger Tagen, sieß ich im Netz auf die Trauerrede von Herbert Svoboda. Lieber Herbert, Du hast mir eine riesige, traurige Freude gemacht. Der Wehrdienst hat bei Dir nur einen Satz, er war genau so wie der Rest von Axels kurzem Leben. Mir ist dieser Mensch nie aus dem Kopf gegangen. Das schafft er jetzt auch nicht mehr.